Death und Doom so griffig miteinander zu verquicken, dass das Ergebnis fesselnd und schlüssig ausfällt, ist die Aufgabe, der sich Inverloch aus Australien seit 2011 stellen. Inverloch spielen überraschungsfreien Doom mit überraschungsfreien Death-Anteilen. Begräbnisstimmung gibt es obendrauf, ebenso erwartbar tiefen Gesang. Im Titeltrack wird dies unterhaltsam aufbereitet geboten, der Einstieg in die Platte ist gefunden und leicht gefallen. Dagegen neigt sich der Schleicher "From The Eventide Pool" tief unter der schweren Last seiner melancholischen Akkorde, während er von Note zu Note kriecht. Das hat was, das transportiert was - Stimmung! Und zwar ziemlich dicke. Dieses Lied und das elfminütige "The Empyrean Torment" sind für mich die überzeugendsten Stücke der Platte. Um auf letzteres zu sprechen zu kommen: Aus der zähen Trägheit erhebt sich im letzten Drittel eine Blastattacke, die, so kunstvoll wie kurzweilig vorbereitet, in düsterer Majestät zusammenfällt. "Cataclysm Of Lacuna" trägt freilich auch tiefe Schwermut in sich, kann stimmungs- und spannungsmässig aber daran nicht anknüpfen.

Fazit: Inverloch lassen die beiden metallischen Schwergewichte Death und Doom ungekünstelt zusammenfliessen. Allerdings überwiegt die Behäbigkeit gegenüber der Rasanz. Die Übergänge verursachen keine schleudertraumatischen Hörerlebnisse, der Weg zum Tod ist lang und stets gut vorbereitet. Wer also seinen Doom mit nur wenigen und vorhersehbaren Ausrastern bevorzugt, für den ist "Distance | Collapsed" garantiert richtig. Mir dagegen hätte es besser gefallen, wenn Inverloch ein paar Mal öfter und ganz abrupt die Beherrschung verloren hätten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Relapse Records

Veröffentlichung

7/2016

Format

CD

Land

Genre

Death Metal